Selbst hergestellte Platinen verzinnen

Selbst hergestellte haben gegenüber professionell hergestellten Platinen den Nachteil das diese nicht verzinnt sind. Dadurch lassen sie sich, insbesondere bei sehr feinen SMD-Anwendungen, nicht so gut löten und werden nach einiger Zeit unansehnlich. Auf dem Markt existieren dafür chemische Lösungen. Es geht aber auch wesentlich schneller und billiger.

Meine Platinen verzinne ich mit Fittingslotpaste "Rosol 3" von Rothenberger. Diese bekommt man für ein paar Euro in jedem Baumarkt. Die dickflüssige Paste wird mit einem Pinsel auf die Platine aufgetragen und dann mit der Heißluftpistole erwärmt. Überflüssiges Zinn kann man im heißen Zustand mit einem Lappen wegwischen. Da man die Platine schnell durch zu hohe Temperaturen "verbrät", sollte man das zuerst an einer alten Platine ausprobieren.
Die wasserlöslichen Flussmittelreste (Zinkchlorid) sind korrosiv und sollten sorgfältig abgewaschen werden. In hartnäckigen Fällen hilft Scheuermilch und eine Bürste.

unverzinnte Platine

Bild 1: unverzinnte Platine

verzinnte Platine

Bild 2: verzinnte Platine

Video

Hier kann man sehen, wie ich eine Platine verzinne. Wenn man zum Schluss noch einmal leicht mit einem Lappen (keine Kunstfaser) über das noch flüssige Zinn wischt, wird dieses schön glänzend.

Video 1: Platine wird verzinnt.

Anmerkung

Zum Verlöten von SMD-Bauteilen (als Ersatz für SMD-Lötpaste) ist die Fittingslotpaste nicht geeignet! Die Zinkchloridreste zwischen den Anschlüssen und unter den Bauteilen lassen sich nicht restlos entfernen.

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