Lucid-Dreamer Prototyp
Dies lässt sich entweder mit viel Übung oder auch mit elektronischen Hilfsmitteln erreichen. Derartige Geräte sind zu einem stolzen Preis von ca. 400 € erhältlich...
Oder man baut sich so ein Gerät eben selbst. Die Bauteilkosten liegen dafür bei 15 €.
Die Grundfunktionalität ist bereits im Prototyp implementiert.
Funktionsweise
Das Funktionsprizip dieses zugegebenerweise sehr chaotisch anmutenden Aufbaus:
Der REM-Schlaf wird durch die Augenbewegungen detektiert und der Traum durch das Blinken von LEDs signalisiert. Der Träumende nimmt im Traum diese Lichter wahr und weiß dadurch das er träumt.
Die Detektion geschieht über eine an einer Brille angebrachte IR-Reflexlichtschranke. Im Prototyp wurde ein CNY70 verwendet.
Die Intensität des reflektierten Infrarot-Lichts wird gemessen, Änderungen mit einem Opamp verstärkt und auf einen Schmitt-Trigger gegeben.
Dessen Ausgang gelangt wiederum auf den Interrupt-Eingang eines Mikrocontrollers, welcher die beidem vor dem Auge platzierten LEDs in der Brille ansteuert.
Probleme
Bei der Konstruktion und ersten Tests gab es einige Probleme:
- Netz-brummen
Das zuerst verwendete einfache Steckernetzteil erzeugte, trotz nachträglicher Glättung mit einem großen Elko, soviel brummen, das dieses mit verstärkt wurde. Ein vernünftiges Netzteil mit Linearregler löste dieses Problem. - Umgebungslicht
"Statisches"-Licht stellt für die Schaltung kein Problem dar, es reduziert allerdings die Empfindlichkeit. Ganz anders sieht das mit dem Licht einer Lampe aus. Dieses "flackert" ja bekanntlich mit den 50 Hz der Netzfrequenz. Die Schaltung ist empfindlich genug um auch diese zu detektieren. So zeigte das Display in einem Testlauf, in dem die Zahl der Impulse im Sekundentakt angezeigt wurden, auch immer hübsch 50 an.
Der eigentliche Einsatzzweck ist aber im dunklen so das auf ein aufwendiges 50 Hertz-Filter verzichtet wurde.
Testlauf #1
Verwendet wurde ein recht simples Programm im Mikrocontroller:
Warte 15 min. und lasse danach bei jeder Augenbewegung die Leuchtdioden blinken.
Ergebnis:
Ich wurde durch die viel zu hellen Leuchtdioden unsanft geweckt.
Dies war offensichtlich genau in der Einschlafphase. Für einen kurzen Moment sah ich irgendwelche Bilder, die ich nach dem aufwachen jedoch sofort wieder vergessen hatte. Außerdem hatte ich ein seltsames, aber doch irgendwie angenehmes Gefühl (schwer zu beschreiben).
Also wurde mitten der Nacht noch einmal der Lötkolben angeworfen und das Notebook aufgebaut...
Um die Software zu verbessern, habe ich mal die Augenbewegungen einer ganzen Nacht aufgezeichnet:
Der Bereich, in dem ich wach war ist rot markiert.
Version 0.2ß
Die Schaltung wurde inzwischen erheblich verbessert.
Es wurde ein gepulstes Messverfahren entwickelt. Dieses hat gegenüber der ersten Version den Vorteil, das es deutlich weniger Strom verbraucht. Des weiteren wurde der Störabstand extrem vergrößert, so das selbst das "Brummen" einer daneben gestellten Lampe von der Software einfach heraus gerechnet werden kann. Die Empfindlichkeit (Messauflösung ca. 0,3mm) ist jetzt per Software einstellbar.
Zusammen mit den Stromsparmechanismen des Controllers konnte der gesamte Stromverbrauch um 1/30stel auf ca. 1,5mA gesenkt werden. Die Betriebsdauer mit den vorgesehenen 280mA-Akkus dürfte damit bei etwa 150h liegen.
Die Features:
- Einfaches 2-Knopf Benutzer-Interface
- Einstellung von Helligkeit, Empfindlichkeit, Blink-Folge, Verzögerung u.s.w.
- Stromsparendes, vollständig Interrupt-gesteuertes Design
- 16 KByte EEprom On-board zur Aufzeichnung
- RS-232 Schnittstelle, galvanisch mit Optokoppler getrennt
- Universal-Interface zur Anbindung ext. Sensoren (z.B. Pulsmesser)
- Firmware-Updates möglich
- Akku-Betrieb mit integrierter Ladeschaltung
Hinweis
Dieses Projekt wird nicht mehr weiter entwickelt. Es funktioniert zwar, stört aber beim schlafen... Kein Schlaf, kein Traum.
Mit etwas Übung (siehe Links) geht es aber auch ohne Hilfsmittel ;-)
Links
Klartraum auf Wikipedia
Klartraum und OOBE
Lucid Dreaming FAQ